Nach dem etwas überraschenden 3:2-Sieg in der ersten Runde des Westfalenpokals über Westfalenligist TSG Sprockhövel war die Welt für Landesligist YEG Hassel und dessen Trainer Marcel Radke noch in Ordnung. Seit dieser Begegnung konnte Hassel allerdings keine Partie mehr gewinnen, flog im Kreispokal, den Hassel die letzten sechs Jahre als Dauergewinner gebucht hatte, sogar in Runde eins gegen B-Kreisligist Preußen Sutum raus. Zuletzt verlor Hassel auch in der Landesliga recht deutlich mit 1:5 bei TuS Hannibal.
Auf die Frage, woran es derzeit hapern würde, antwortet Radke: "Wenn ich das wüsste. Schwer zu sagen. In den ersten beiden Spielen hat uns ein bisschen das Matchglück gefehlt. Wir haben immer Phasen im Spiel, wo wir unsere Chancen nicht nutzen, wo das Spiel eigentlich auf unsere Seite kippen kann."
Das sei auch beim 1:5 gegen TuS Hannibal der Fall gewesen. "Es war ja nicht so, dass uns der Gegner an die Wand spielt, dass wir in jedem Spiel unterlegen waren. Gegen Hannibal haben wir in der ersten Halbzeit 70 bis 80 Prozent Ballbesitz, müssen 3:0 führen, machen aber die Tore nicht", ärgert sich Radke. "Dann kommt der Gegner zum Ausgleich. Dann zweite Halbzeit: Ein langer Ball, wir sind ausgespielt. Danach gehen die Köpfe runter, die Beine werden schwer und dann verlierst du so Spiele hintenheraus."
Das Torverhältnis spricht eine klare Sprache: Trotz acht geschossener Treffer in vier Spielen steht erst ein mickriger Punkt auf dem Konto von YEG Hassel. Die Konsequenz: Hassel steht auf dem letzten Rang. Die Baustelle ist also die Defensive. Denn Hassel kassiert bisher fast vier Tore im Durchschnitt.
Hier will auch Radke ansetzen: "Wir müssen gucken, dass wir erstmal gegen den Ball kompakter stehen. An der Offensive hapert es nicht. Aber wenn man dann die Gegentore sieht, die wir uns fangen: Defensiv, gegen den Ball, das Umschaltspiel - da sind noch viele Faktoren."
In einem Spiel ist alles möglich. Auch aufgrund der Niederlagen, die wir kassiert haben, haben wir überhaupt nichts zu verlieren. Wir werden alles raushauen.
Marcel Radke über die Pokal-Begegnung mit Oberligist ASC Dortmund
Erschwerend hinzu kämen immer wieder Urlauber und daraus resultierende Fitnessrückstände sowie englische Wochen aufgrund von Pokalspielen. Ein solches Pokalspiel, und zwar ein echtes Highlight-Spiel, steht auch Mittwoch (4. September, 19 Uhr) auf dem Plan. Dann kommt der zwei Ligen höher agierende Oberligist ASC 09 Dortmund nach Gelsenkirchen-Hassel.
"ASC Dortmund ist ein gestandener Oberligist mit Regionalliga-Ambitionen. Die haben gute Einzelspieler, machen gute Arbeit. Davon abgesehen ist es Pokal und der hat seine eigenen Gesetze", betont Radke. "In einem Spiel ist alles möglich. Auch aufgrund der Niederlagen, die wir kassiert haben, haben wir überhaupt nichts zu verlieren. Wir werden alles raushauen."